top of page

Wie viel Hilfe ist zu viel? - Wenn gute Absichten anders ankommen

  • Autorenbild: Jaqueline Steiner
    Jaqueline Steiner
  • 23. März
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Apr.

Kennst du das? Jemand beschwert sich über etwas, und dein erster Impuls ist es, die Person aufzumuntern oder ihr eine andere Sichtweise zu zeigen. Eigentlich willst du nur helfen, doch stattdessen wird dein gut gemeinter Rat als unangemessen empfunden. Warum passiert das?


Nicht jeder will eine Lösung, manche wollen einfach nur reden


Wenn jemand sagt: "Ich mag keinen Regen," ist das oft kein Hilferuf, sondern einfach nur eine Meinungsäußerung. Wenn du dann mit "Ach, wir sind doch nicht aus Zucker!" antwortest, kann das so wirken, als würdest du die Aussage der Person nicht ernst nehmen. Dein Gegenüber wollte vielleicht gar keine andere Sichtweise hören, sondern einfach nur seinen Gedanken aussprechen.


Ein Beispiel aus dem Alltag


Stell dir vor, eine Freundin sagt: "Boah, dieser Wind ist echt nervig." Du willst sie aufmuntern und antwortest: "Ach, du bist doch stark, das wird dich nicht wegwehen!" Doch anstatt sich verstanden zu fühlen, verdreht sie die Augen und sagt: "Ich wollte doch nur sagen, dass es nervt!"


Hier zeigt sich: Sie wollte keine Ermutigung, sondern einfach nur ihren Frust loswerden. In solchen Momenten hilft es mehr, einfach zu sagen: "Ja, verstehe ich!" oder "Ja, ist echt windig heute."


Warum haben manche Menschen den Drang, immer zu helfen?


Viele von uns sind empathisch und wollen, dass es anderen gut geht. Manchmal steckt auch die eigene Erfahrung dahinter: Wir wissen, wie es ist, sich schlecht zu fühlen, und wollen verhindern, dass andere das auch durchmachen. Doch nicht jeder Mensch braucht in jedem Moment eine "Rettung". Manche möchten einfach nur ihre Meinung oder ihr Gefühl loswerden.


Zusätzlich kann es sein, dass wir uns unwohl fühlen, wenn jemand negativ spricht. Dann versuchen wir automatisch, das Gespräch in eine positive Richtung zu lenken, weil wir die Negativität nicht mitempfinden wollen.


Tipps für den Umgang mit dem eigenen Helfer-Drang


Falls du dich oft dabei erwischst, ungefragt helfen oder aufmuntern zu wollen, kannst du Folgendes ausprobieren:


  • Kurz innehalten: Muss ich jetzt wirklich etwas sagen, oder reicht es, einfach zuzuhören?

  • Nachfragen: "Möchtest du nur Dampf ablassen, oder suchst du nach einer Lösung?"

  • Neutral reagieren: "Verstehe, das ist wirklich nervig." (Ohne direkt eine Lösung oder positive Sichtweise anzubieten.)

  • Die eigene Meinung nicht aufzwingen: Es ist okay, wenn jemand eine andere Sicht auf Dinge hat.


Fazit: Hilfe mit Bedacht geben


Es ist toll, anderen helfen zu wollen, aber es ist genauso wichtig, zu erkennen, wann Hilfe gewünscht ist und wann nicht. Manchmal ist Zuhören die beste Form der Unterstützung. Und manchmal reicht es, eine neutrale oder wertschätzende Antwort zu geben, anstatt direkt eine andere Sichtweise zu präsentieren. So bleibt die Kommunikation harmonisch, und niemand fühlt sich unverstanden.



 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


Schreibt mir, ich freue mich auf euer Feedback

Danke für die Nachricht!

Impressum     Datenschutz     AGB

© 2025 Gedankengänge

bottom of page